Descripción
Dokument (Erbvergleich) von 1738 aus Güstrow. Betrifft das Gut Lütgendorf (heute OT von Klocksin, LK Mecklenburgische Seenplatte). Lütgendorf ist einer der ältesten urkundlich erwähnten Orte in Mecklenburg. Bereits 1112 ist die Familie von Linstow hier nachgewiesen. Im Zuge der Ostkolonisation wurde dann ein Kreuzritter Hinrich von Linstow im Jahre 1171 erwähnt. Die von Linstow bewirtschafteten das Gut bis zum Aussterben dieses Zweiges im Jahre 1752. Die Brüder Hans Rudolph von Linstow und Rudolph Günther von Linstow regeln den väterlichen und mütterlichen Nachlass, speziell den Besitz des Hauses Lütgendorf. Durch Losentscheid ist es Rudolph Günther von Linstow zugefallen, der es aber seinem Bruder Hans Rudolph von Linstow überlässt und dafür von diesem die Summe von 8500 Reichstaler erhält. Datiert Güstrow, den 8. November 1738. Signiert von beiden Brüdern sowie vom Zeugen Johannes Petrus Krafft. Mit zwei Siegeln; ein drittes ist leider ausgeschnitten worden (beim rückseitigen Text ist bei den letzten drei Zeilen der erste Buchstabe jeder Zeile teilweise betroffen, aber noch erkennbar). Umfang: 6 von 8 Seiten beschrieben (32 x 19,8 cm). Hans Rudolph von Linstow stirbt 1752; seine Ehefrau Elisabeth Sophie, geb. von Lowtzow heiratete den sächsischen Kriegsrat Joachim Reinmar von der Lühe. In der Dorfkirche Lütgendorf befindet sich eine zweigeschossige Patronatsloge mit dem Allianzwappen Linstow/Lowtzow des Patronsehepaars Hans Rudolph von Linstow und Elisabeth Sophia, geb. von Lo(w)tzow. Über die Geschichte des Guts Lütgendorf (mit Erwähnung des hier vorliegenden Vergleichs der Brüder): "Der letzte Besitzer ist Hans Rudolf von Linstow, welcher das Gut 1748 muthet und 1752 stirbt. Nach seinem Tode muthet es allerdings noch der Hauptmann Günther von Linstow, aber Hans Rudolf's Wittwe, welche den Kriegsrath von der Lühe auf Sophienhof wiedergeheirathet hat, ist im Besitz. Von der Lehnkammer aufgefordert, ihr Recht nachzuweisen, zeigt sie, dass sie auf Grund eines Testamentes ihres verstorbenen Ehegatten, sich mit Günther von Linstow vergleichsweise auseinandergesetzt, und dieser ihr gegen Zahlung einer Entschädigung das Gut und seine Ansprüche auf dasselbe cediert habe, worauf ihr der landesherrliche Konsens zu diesem Abkommen am 19. Februar 1754 gewährt wird. Den Lehneid aber leistet trotzdem im Jahre 1761 die Wittwe des eben erwähnten verstorbenen Günther von Linstow Namens ihrer Kinder. Indessen gelingt ihnen nicht die Reluition des Lehnes. Daher verkaufen der Kriegsrath von der Lühe und seine Ehegattin das Gut Lütgendorf am 24. Oktober 1763 an den Bürgermeister Urban Nauert in Malchow, und, als dieser sich zur Erfüllung des Kontraktes unfähig erweist, am 24. November 1764 an Ernst Werner von Raven auf Nossentin. Nachdem dieser in Konkurs verfallen, ersteht es 1789 Helmuth Ludwig von Blücher, von dessen Erben es 1793 der Hauptmann Hans Heinrich Ludwig von Arnim kauft. In Amimschen Händen bleibt es bis 1848." (Quelle: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Band 5, V. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Teterow, Malchin, Stavenhagen, Penzlin, Waren, Malchow und Röbel, Schwerin 1902, S. 429 f.) Bei den verstorbenen Eltern handelt es sich um Christoph von Linstow (1675-1737) und Dorothea Clara von Linstow, geb. von Grabow (1673-1723). Ich habe als Sohn von ihnen nur einen "Adolph" Günther von Linstow nachweisen können (geb. 15. November 1707 in Lütgendorf, gest. 1759, Vater des Generalmajors Georg Ludwig Rudolph von Linstow), Herr von Lütgendorf und hessischer Oberst; dabei wird es sich wohl um den hier genannten Rudolph Günther von Linstow handeln, da kein dritter Bruder erwähnt ist (Adlige hatten damals meist zahlreiche Vornamen, wobei die Nennung des Rufnamens wechseln konnte). Zustand: Dokument längs und quer gefaltet; kräftiges Papier etwas fleckig. Ein Siegel wurde ausgeschnitten (von einem Nachfahren für die Siegelsammlung der Familie). N° de ref. del artículo Linstow 10
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Detalles bibliográficos
Título: Erbvergleich GÜSTROW 1738: Brüder von ...
Editorial: Güstrow
Año de publicación: 1738
Encuadernación: Kein Einband
Condición: Gut bis sehr gut
Condición de la sobrecubierta: Ohne Schutzumschlag
Ejemplar firmado: Signatur des Verfassers
Edición: 1. Auflage