Er ist der gefragteste Maler der wohlhabenden Handelsstadt Amsterdam und stirbt doch völlig verarmt. Rembrandt Harmensz. van Rijns (1606-1669) Werk reicht, obwohl er sein Heimatland niemals verließ, weit über die Grenzen seiner persönlichen Erfahrung hinaus, schuf er doch einige der wirkungsvollsten und vielgestaltigsten Werke der Kunstgeschichte, die sich dem kollektiven Gedächtnis für immer eingeschrieben haben - die Nachtwache, Inbegriff der Blütezeit der niederländischen Stadtkultur im 17. Jahrhundert, oder das bis heute rätselhaft gebliebene Selbstbildnis als Zeuxis.
Als Künstler des Goldenen Zeitalters der Niederlande galt Rembrandts Interesse den menschlichen Leidenschaften. Auch Bibelszenen wie Bathseba mit König Davids Brief (um 1654) rücken die Verletzlichkeit der Personen ins Zentrum und gehen damit weit über das hinaus, was zuvor in der Malerei dargestellt wurde. Rembrandt hinterließ außerdem eine Vielzahl von Selbstbildnissen - kein anderer Künstler jener Zeit porträtierte sich so häufig und dokumentierte dadurch die eigene Entwicklung von der Jugend bis zum Alter.
Beeindruckend ist vor allem Rembrandts Lichtregie. Der Spot fällt auf die dargestellte Person, hebt sie hervor, während der Rest des Bildes eher im Schatten verbleibt. Der Band enthält zudem zahlreiche Detailaufnahmen, die verdeutlichen, wie die Oberflächen der Materialien, von Schmuck, Halskrausen, Pelzkrägen, irisierenden Stoffen aller Art bis hin zu Rüstungen in ihrer feinen Ausarbeitung Licht reflektieren.
Diese XL-Monografie versammelt sämtliche 330 Gemälde Rembrandts in atemberaubenden Reproduktionen - vom Gastmahl des Belsazar (um 1635) bis zum furiosen Spätwerk bietet sich hier die Chance, Rembrandts malerisches Werk gänzlich neu zu erleben.
Marieke de Winkel studied art history and classical archaeology at the University of Amsterdam and history of dress at the Courtauld Institute in London. From 1993 to 2003, she was a research assistant with the Rembrandt Research Project. Her PhD thesis at the University of Amsterdam focused on dress in the works of Rembrandt.
Rudie van Leeuwen studied art history at Radboud University in Nijmegen. He obtained his PhD in 2018 on the portrait historié in 16th and 17th-century Dutch painting. Together with Volker Manuth he initiated and worked on the Rembrandt Documents Project (RemDoc.org), where he was centrally involved inter alia in the conception and implementation of the integral search function.
Volker Manuth studied art history, philosophy and classical archaeology in Kiel, Bonn, and Berlin. In 1987 he completed his PhD at the Freie Universität Berlin with a thesis on the iconography of Rembrandt’s Old Testament subjects. From 1988 to 1995 he was an assistant and associate Professor at the FU Berlin, and from 1995 to 2003, he held the A. Bader Chair of Northern Renaissance and Baroque Art at Queen’s University in Kingston, Ontario (Canada). Since 2003, he has been Professor of Art History at Radboud University in Nijmegen, the Netherlands.