Descripción
Vier eigenhändige, signierte Briefe (Wien 1904) des österreichischen Luftfahrttheoretikers, Flugzeugpioniers und Meteorologen Raimund Nimführ (1874-1954). Gerichtet an Carl Milla, Schriftführer vom "Wiener Flugtechnischen Verein". Datiert Wien, 10., 15., 21. und 24. Oktober 1904. Umfang: Ins. 15 beschriebene Seiten (4 Seiten im Format 20,7 x 11,5 cm und 11 Seiten in Format 23 x 14,6 cm). Anbei vier Durchschläge (ins. 9 S. im Format 22,6 x 15 cm) von Briefen Carl Millas, datiert Wien, 31. Juli, 15. August, 30. September und 10. Oktober 1904. Zwei Briefe gerichtet an Raimund Nimführ, die beiden anderen an Hugo Ludwig Nikel, Kassenwart im "Wiener Flugtechnischen Verein". Autographe von Nimführ sind sehr selten! Betrifft anfangs v.a. die Planung einer Ausschusssitzung und die geplante Gründung eines "aerophysikalischen Instituts". Zitate aus den Briefen von Raimund Nimführ: "Ich möchte wie besprochen unter allen Umständen vermeiden, dass Kress oder (nach den letzten Erfahrungen) Wellner spricht." [[Gemeint sind der Flugpionier Wilhelm Kress (1836-1913), mit dem Nimführ zerstritten ist, sowie der Ingenieur Georg Wellner (1846-1909), der sich mit Luftfahrt beschäftigte.]] "Auf Grund unseres rein flugtechnischen Programm werden wir vielleicht doch nicht den den gewünschten finanziellen Erfolg erzielen (Ursache: Kress); sicher jedoch ist der Erfolg, wenn wir weitere wissenschaftliche Kreise gewinnen können; dies ist leicht möglich wie ich glaube u. zw. dadurch daß wir mehr den wissenschaftlichen Charakter des Unternehmens in Bezug auf die meteorologische und physikalische Forschung hervorkehren, wenn auch bloß nach außen hin dies als eine Art Lockspeise dienen soll. Ich gebe nämlich Herrn Prof. Jäger in diesem Punkte Recht, wenn er meinte, man müsste auf bereits Erreichtes hinweisen können, wenn man Geld haben wolle. Die Aerometereologie die Gleitflugforschung kann nun in der Tat bereits auf Erfolge hinweisen. [.] Die Flugtechnik soll dabei in keiner Weise zu kurz kommen. Die Physiker und Meteorologen stehen der Flugtechnik größtenteils fremd gegenüber; sie werden sich aber sofort für die Sache interessieren, wenn sie sehen, daß für ihre Disziplin die Flugtechnik ein eminentes Forschungsmittel darstellt. [.] Ich schlage darum vor: Geben wir dem Unternehmen einen konkreten Namen, vielleicht 'aerophysikalisches Observatorium' o. dergl. Statt Observatorium wäre mir ein passenderer Name freilich lieber, ich finde jedoch keinen." [Anm.: Der Empfänger hat "Observatorium" in "Institut" verbessert.] "P.S. Ich glaube, daß es möglich ist auf Grund des entwickelten Gedankens Boltzmann oder Oberst Obermayer oder einen anderen einflussreichen Physiker oder Meteorologen als Präsidenten zu gewinnen." [Gemeint ist der Physiker und Philosoph Ludwig Boltzmann (1844-1906).] Der letzte Brief sehr ausführlich über die Gründung des "Wissenschaftlichen Studienkomitees" des Wiener Flugtechnischen Vereins, die tatsächlich zustandekam (Generalversammlung, Finanzielles. "Weiter berichte ich, dass es nach meiner Meinung zweckmäßig wäre, den Literaturbericht etwas auszudehnen. Ohne unbescheiden zu sein, denke ich dass neben anderen doch auch ein paar Arbeiten von mir eben den Arbeiten von Budau etc. angeführt zu werden verdienten. Ich bitte, es soll dies nicht ein Vorwurf etwa sein, sondern bloss ein Vorschlag, den Literaturbericht nicht bloß auf die vom Verein erworbenen Schriften, sondern auch die anderen erwähnenswerten neuen Arbeiten auf dem Gebiete der gesammten Luftschiffahrt in unseren Literaturbericht aufzunehmen." Am Ende macht er Vorschläge zur Katalogisierung von Aufsätzen in der Bibliothek des Vereins. Kurios ist die letzte Anmerkung unter seiner korrigierten Signatur: "Jetzt hätte ich bald auf meinen Namen in der Eile vergessen! Sie werden lachen wenn sie's entdecken." Zustand: Papier leicht gebräunt, ein Brief mit Knick. Ins. gut. Die Durchschläge auf sehr dünnem Papier, knittrig, mit Randschäden, der letzte mit Ausriss. N° de ref. del artículo ABE-1649678844365
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