Reseña del editor:
Ein Schriftsteller muss seine Heimat verlassen, neun Jahre später kehrt er heim. Seine Bücher werden aus den Bibliotheken entfernt oder von der Zensur gestoppt, doch sie finden im Triumph zurück. Erich Loest hat in Durch die Erde ein Riß schon einmal sein Leben berichtet. Jetzt beschreibt er sein Tagwerk, zum Thema werden das Ertrotzen von Wörtern, das Erdulden von Demütigungen, das Erlisten von Freiräumen. Bald nach dem Krieg, er ist dreiundzwanzig, erscheint sein erster Roman, nun zieht er Bilanz über vierzig Jahre Schriftstellerei und nahezu vierzig Bücher. Immer wieder bilden Leipzig, sächsische Geschichten und DDR-Alltag das Fundament seiner Fabeln, nie schrieb er ohne Engagement. Die Stasi erkor ihn zum Feind und verwanzte seine Wohnung, Geheimdienstdossiers bieten ein schrilles Echo und lehren das Gruseln. Er musste nach Niedersachsen und an den Rhein ausweichen und schickte Reiseberichte aus vielen Ländern. Wie schon Durch die Erde ein Riß ist Der Zorn des Schafes faktenreich, genau und ohne Larmoyanz. Das Buch schließt mit der Rückkehr nach Leipzig und dem Freispruch von lange zurückliegender Justizwillkür. Schafe warten geduldig, ehe sie den Kopf senken und zustoßen. Ihre Stirn ist geschützt durch Knochenwülste über den Brauen. Sie ist eine stumpfe Waffe, doch man sollte sie nicht unterschätzen.
Biografía del autor:
Erich Loest (1926, Mittweida/Sa. 2013, Leipzig); 1944/45 Kriegsdienst, 1947 1950 Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller (Debüt Jungen die übrig blieben ), 1957 Ausschluss aus der SED, Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) aus politischen Gründen, nach Entlassung wieder als Schriftsteller tätig, 1979 Austritt aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensur, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik. 1990 Rückkehr nach Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde. 1994 1997 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt.
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