Descripción
2. revid. Auflage. 8°. 2 Bll., 396 SS., 2 Bll. (Verlagsanzeigen zu Lienert-Ausgaben). Typographisch sorgfältiger Schriftsatz in Fraktur. OKart. (schiefergrün; gering bestossen) mit vergold. (R-) Titel u. -Dekor. Erste Ausgabe dieser Version. Kaum Alters- und Gebrauchsspuren, Besitzervermerk in Kugelschreiber im unteren Rand des Titels. Gesamthaft gutes Exemplar - - W/G 31 - Erstmals 1904 (129 SS.; W/G 11) - Inhalt: Die Hagelkanone von Hellikon; Der Minneritter auf dem Lande; Die gemeinsame Kammer - Verlagsanzeigen mit ausführlicheren Presse- u. Verlagskommentaren zu: Gedichte (Dur d'Stuude us / Wänn's dimmered), 's Schwäbelpfyffli (3. verm. Auflage in 2 Bänden; mit Hinweis auf die von Ernst Ruegg [i.e. Ernst Georg Rüegg] illustrierte 'Liebhaberausgabe': 150 Exx. zu sFr. 36.-) und 'Der Pfeiferkönig: Eine Zürchergeschichte', o.J.) - "Aus einem fröhlichen Geiste heraus geboren, vermögen die beiden Erzählungen [Hagelkanone, bzw. Kammer] wirklich fröhlich zu stimmen, zum mindesten alle diejenigen Leser, welche gesunden Mutterwitz und eine kräftige, oft ans Derbe streifende Bildersprache zu ertragen vermögen. Denn man verhehle es sich nicht: komisch ist nicht nur die Kleinwelt, sind nicht nur die Menschen und Verhältnisse, welche Lienert uns hier mit urschweizerischer Behaglichkeit und Breite vorführt, sondern komisch wirkt noch mehr die Art und Weise, wie sich hier die Kleinbürger über die Vorgänge und Geschehnisse aussprechen. Das geschieht fast überall mit einer erstaunlichen, nicht immer die Personen charakterisierenden Geschwätzigkeit - straffer ist übrigens die zweite Geschichte gefaßt - aber zugleich auch unter Aufwand einer erstaunlichen Fülle von Geist und bildlicher Schlagkraft, wie sie nur einem ganz urwüchsigen Poeten zur Verfügung stehen. Gewiß, die Handlung verarmt und die Ausgestaltung der Charaktere leidet darunter; allein wir haben nur wenige deutsche Schriftsteller, die so originell erzählen können, die so ihre selbstgeprägte Sprache reden wie Meinrad Lienert." (Rezension der 1. Aufl.: Red., i.e. wohl. Ad. Vögtlin, Bücherschau, in: Am häuslichen Herd, Bd. 7, 1903/1904, H. 8, p. 256). - Eine Rezension für die vorliegende Ausgabe im vorletzten Kriegsjahr ist aktuell nicht auszumachen. - "Meinrad Lienert hat sich in allen Gattungen der Dichtung in Ehren versucht. Er mühte sich fürs Theater, errang eine seltene Meisterschaft in der Erzählung und Einzigkeit im Lied. [.] Er ist der geborene Fabulierer. [.] Seine Sprache ist nicht übersetzte Mundart; sie lebt zwar aus der Heimatsprache, ungezählte Wendungen entnimmt er ihr und bereichert sie dadurch. Heillos böse lässt er den Schulmeister in der 'Hagelkanone von Hellikon' wettern über jene, die versuchen, unsere Mundart zu vernütigen und herabzuwürdigen." (W. Kälin, in: Heimatschutz = Patrimoine, Band 60, 1965, H. 1, p. 30; vgl. ders., Meinrad Lienert: Zu seinem 100. Geburtstag, in: Schweizer Schule, Bd. 52, 1965, H. 10, p. 282; sowie ders., Gedenkblätter 1965, p. 30) - Die von Kälin als 'Zürchergeschichte' bezeichnete 'Hagelkanone von Hellikon' könnte ebenso gut eine Seetaler-, dh. Luzerner u./od. Aargauergeschichte sein: Lienert spricht eingangs vom Leuen in 'Neblikon' [Nebikon LU?], und 'dem jenseits des Sees, auf einem Hügel liegenden Hellikon' (p. 1), doch die quasi angewandte künstlerische Freiheit erlaubt nicht wirklich eine geographische Zuordnung. Immerhin lässt sich sagen, dass Hellikon irgendwie an einem See liegt - wo auch immer. Die abenteuerlichen Namen der dramatis personae erinnern tatsächlich von ferne an Gottfried Keller, direkt v.a. die 'Jungfer Züseli' od. Züsi, dh. Susanna (vgl. J. Bleiker, Gottfried Kellers Namengebung, in: Schweiz. Monatshefte 1959/1960, H. 12, bes. p. 1219). -- Meinrad Lienert (Einsiedeln 1865-1933 Küsnacht ZH), von Einsiedeln und ab 1920 von Zürich. Jurist, Publizist und Schriftsteller. Rechtsstudium in Heidelberg, Zürich und München. 1891-1896 Notar des Bezirksrats Einsiedeln, 1893-1897 Redaktor des 'Einsiedler Anzeigers'. 1899 ü. N° de ref. del artículo Lt070529
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