Descripción
Eigenhändiger, signierten Brief des Chemikers Hermann Wichelhaus (1842-1927). --- Anbei drei schöne CdV-Fotos (1873/74) von ihm und seiner Ehefrau Clara Adelgunde Auguste Wichelhaus, geb. von Dechend (1853-1874), die auf tragische Weise in den Flitterwochen im Vierwaldstättersee ertrank. Sie war eine Tochter des ersten Präsidenten der Reichsbank Hermann von Dechend (1814-1890). --- Der (undatierte, aber nach 1884 geschriebene) Brief gerichtet an seine Schwägerin Marie, d.i. Marie Adelgunde Auguste Althaus, geb. von Dechend (1855-1917). - Umfang: 1 S. (18 x 11 cm). - Transkription: "Liebe Marie! Nach der freundlichen Einladung deiens Mannes bedaure ich lebhaft, für Sonntag schon bei dem Hauptmann v. Zieten versorgt zu sein. Ich kann daher nur hierdurch meine besten Wünsche zu dem Tauffeste schicken u. verbleibe mit freundlichem Gruß Dein getreuer Schwager Hermann Wichelhaus." --- Da die Empfängerin erst am 2. April 1884 geheirat hatte, ist der Brief danach verfasst worden. --- Zwei Fotos (von Hermann Wichelhaus und seiner Frau) stammen von Hanns Hanfstaengl (1820-1885), Berlin, Unter den Linden 59. --- Die Fotos sind entweder kurz vor oder nach der Hochzeit entstanden, da die Frau ja schon einige Tage nach der Hochzeit starb. --- Rückseitig beschriftet: "Professor Wichelhaus" bzw. "Cläre Wichelhaus, geb. von Dechend." --- Format: Pappe 10,3 x 6,5 cm. --- Daneben noch ein Foto (von 1873) der Ehefrau, also noch im ledigen Stand, vom Fotografen Theodor Prümm (1841-1890), Berlin, Unter den Linden 51. --- Rückseitig beschriftet: "Tante Cläre, Mutters Schwester." - Format: Pappe 10 x 6,3 cm. .--- Zur Datierung des Fotos: aus einem Nachlass, in dem sich dasselbe Motiv noch einmal befand, dort mit eingestanzter Datierung 1873. --- Clara Wichelhaus, geb. von Dechend (* 9. September 1853 in Berlin) fand auf tragische Weise in den Flitterwochen den Tod, als sie im Alter von 20 Jahren am 14. August 1874 im Vierwaldstättersee bei Luzern in einem Sturm ertrank, als ihr Boot umkippte. Eine Woche später wurde sie in Berlin begraben. Beide hatten erst sechs Tage vorher geheiratet, und zwar am 8. August 1874 in Berlin. --- Über ihren Tod berichtet der "Schweinfurter Anzeiger" vom 25. August 1874, S. 2: "Berlin, 17. Aug. Ein schweres Mißgeschick, das die Familie des Präsidenten der Preußischen Bank, v. Dechend, betroffen, erregt allgemeine Theilnahme. Eine erst vor Kurzem mit dem Professor Wichelhaus, Sohn des Bankiers Wichelhaus in Elberfeld, vermählte Tochter von Dechend's ist, auf der Hochzeitsreise begriffen, auf den Vierwaldstätter See verunglückt und als Leiche ans Land gebracht worden. Der junge Gatte wurde zwar lebend gefunden, ist aber schwer erkrankt." --- Ausführlicher berichtet die "Ingolstädter Zeitung" vom 21. August 1874: "Gestern brach um 5 Uhr ein furchtbarer Weststurm los, wie ihn Luzern selten erlebt. Kurz vor dem Anprall desselben fuhren noch mehrere kleine Nachen auf dem See; es ist sehr zu tadeln, daß solche unter solchen Umständen noch an Unkundige abgegeben werden. Ein kleines Boot ungefähr 200 Schritte vor dem Hotel Beau Rivage, schlug um. Ein Herr und eine Dame stürzten in's Wasser. Der Herr - Prof. Wichelhaus aus Berlin - logirend im Luzerner Hof, suchte mit aller Anstrengung seine junge Gemahlin zu retten. Drei Mal tauchte er unter und brachte sie zum dritten Male auf den Rücken des Bootes; bewußtlos und unfähig, sich selbst irgendwie zu helfen, sank sie zum vierten Male zurück. In dem Augenblick erschienen zwei Matrosen, die das Unglück gesehen, mit dem Rettungsboot, konnten aber nur noch Herrn Wichelhaus retten. Die junge Frau war auf den Grund gesunken und bei dem furchtbaren Sturme war an weitere Rettungsversuche nicht mehr zu denken." --- Zustand: Der Brief gebräunt, rückseitig fleckig, ohne Umschlag. Die Fotos der Ehefrau exzellent erhalten; das von Hermann Wichelhaus fleckig und mit Nadelstichen in den Ecken. Die Pappen sind etwas gebogen. N° de ref. del artículo Althaus 2023-3 Fotos 2
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