Descripción
2 Bände. (cpl.). 8°. XXII, 528, 1 Bl. u. VI, 434 SS. HLdr. d.Zt. (min. berieben, Vordergelenk von Bd. 1 im Kopf etwas angeplatzt/rep.) mit vergold. Rückentiteln (Vergoldung etwas verblasst). Erste (einzige) Ausgabe. Vorsätze leimschattig, Seiten unterschiedlich stockfleckig (eher blass). Etwas Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren, Besitzerstempel a. Vorsätzen. Gesamthaft grossenteils sauberes, relativ gutes Exemplar. ?Jene Einwanderung italiänischer [italienischer] Glaubensgenossen, welcher unsere Stadt so manchen ausgezeichneten Mann und einen guten Theil ihres Wohlstandes verdankt, schien mir von jeher ein würdiger Gegenstand vaterländischer Geschichtsschreibung. Eine ganze Gemeinde, die, um nicht von der ?erkannten Wahrheit? zurücktreten zu müssen, gottvertrauend den Wanderstab ergreift, und aus der schönen Heimath, fern über die schneebedeckten Berge, einer ungewissen Zukunft entgegen geht, ist an sich schon der Aufmerksamkeit und Theilnahme werth. Wie viel mehr, wenn örtliche und persönliche Beziehungen hinzu kommen. Ungern vermisste ich bis dahin eine treue Darstellung dieser Begebenheit und ihrer nächsten Folgen für unsere Vaterstadt.? (etc.; Bd. 1, p. III). ? ?Zur Zeit, als die Tessinergegend schweizerisch wurde, wüteten in der Eidgenossenschaft die unseligen Glaubenskämpfe [.]. [.] Die Religion war damals Staatsangelegenheit, und deshalb versuchten die zum Protestantismus übergegangenen Kantone, ihren Untertanen in der Waadt, im Berner Oberland und in den italienischen Vogteien den neuen Glauben aufzuzwingen. Als aber die katholischen Orte als Sieger aus der zweiten Schlacht bei Kappel (11. Oktober 1531) hervorgegangen waren, da erreichten sie, dass in den gemeinsam regierten Untertanenländern, und ganz besonders in den italienischen Vogteien, die Propaganda für den neuen Glauben eingestellt wurde. [.] Allerdings kam es da und dort zu Auseinandersetzungen mit dem neuen Glauben. [.] Grösseren Umfang nahm die Bewegung für die Reformation in Locarno und führte dort zu ansehnlichen Erfolgen. [.] Die reformierten Locarneser fuhren fort, für ihre Ideen zu werben, und das schuf eine recht gespannte Lage. Schliesslich erreichten die Katholiken, dass die Tagsatzung von 1552 die Reformierten aus Locarno verbannte. Niemand nahm aber diesen Befehl ernst [.]. Die Gemüter erhitzten sich aber je länger desto mehr, und deshalb musste sich die Tagsatzung von 1554 wiederum mit der heiklen Angelegenheit befassen. Um endlich zu einem Ziele zu gelangen, wurden die beiden paritätischen Kantone Appenzell und Glarus veranlasst, einen für beide Parteien verbindlichen Schiedsspruch zu fällen. Die beiden Orte verfügten dann auch, dass die Locarneser Reformierten entweder zum alten Glauben zurückkehren oder die Heimat verlassen sollten. Das war ein herbes Urteil [.], und am 3. März 1555 verliessen 173 Personen aus 55 Familien die Heimat. Zunächst wandten sie sich nach Roveredo im Misox, wo sie zwei Monate lang auf eine Einladung der reformierten Kantone warteten. Schliesslich erklärten sich in Graubünden der Gotteshaus- und Zehngerichtenbund bereit, die Locarneser als Gäste aufzunehmen. Diese Gelegenheit benützten einige Familien, unter denen sich neben andern die Besozzi, die Bodetti, die Viscardi, die Albertini befanden, und liessen sich in Bünden nieder. Die andern Locarneser Protestanten folgten einer Einladung Zürichs, wo sie gut aufgenommen wurden. Die Zahl der in Zürich niedergelassenen Locarneser ist nicht genau bekannt; es sind aber sicher mehr als hundert gewesen. Sie bewohnten ein besonderes Stadtviertel und bildeten die ?Locarneser Gemeinschaft in Zürich? (?Comunità di Locarno in Zurigo?) und hielten ihre Gottedienste in der St. Peterskirche ab.? (Rossi/Pometta, Geschichte des Kantons Tessin. Bern 1944, pp. 103 ff.). Die Integration in Zürich verlief aber harziger, als die ?Einladung? verhiess und Rossi/Pometta glauben machen. Immerhin gelang es dann jedoch einigen geschäftstüchtigen und relativ privilegierten I. N° de ref. del artículo CHTI080901
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