Descripción
Lithographie, 1922, auf chamoisfarbenem festem Papier, mit Bleistift betitelt, nummeriert, signiert und datiert. Darstellungsgröße 29,6:39,9 cm, Blattgröße 40:59,8 cm. - Mit leichtem Lichtrand rundum. Provenienz: Sammlung MO oder OM, nicht bei Lugt. Literatur: Georg Scholz, Das druckgraphische Werk. Karlsruhe, Künstlerhaus Galerie, 1982, Nr. 56, S. 47; Ausst. Katalog: Glanz und Elend in der Weimarer Republik. Hrsg. von Ingrid Pfeiffer. Frankfurt, Schirn Kunsthalle, 2017, Abb. S. 42. - Nr. 69 von 100 Exx. Georg Scholz war seit seinem 6. Lebensjahr Halbweise und wurde als Achtjähriger von dem Physiker J. Elsner und seiner Frau als Pflegesohn aufgenommen. Er begann sein Studium an der Gewerbeschule in Braunschweig und wechselte danach an die Karlsruher Akademie, wo er von 1908-14 u. a. bei Ludwig Dill (1848-1940), Hans Thoma (1839-1924) und als Meisterschüler bei Wilhelm Trübner (1871-1917) studierte. Ein Semester verbrachte er bei Lovis Corinth (1858-1925) in Berlin. Während des 1. Weltkriegs war er 1915-18 an der Ost- und an der Westfront eingesetzt. Unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse engagierte er sich danach in der KPD und wurde Mitglied der Novembergruppe". 1919 folgte die Gründung der revolutionären Karlsruher Künstlergruppe Rih" gemeinsam mit ehemaligen Kommilitonen darunter Rudolf Schlichter (1890-1955) und Wladimir von Zabotin (1884-1967), auch arbeitete er bei der kritischen Zeitschrift Der Gegner" mit. Es folgte nun die Auseinandersetzung mit der internationalen Avantgarde und er näherte sich expressiven - v. a. in der Graphik - futuristischen Tendenzen. Auf der Erste Internationale Dadamesse" 1920 in Berlin war er mit einem Gemälde vertreten und hielt auch Kontakt zu Otto Dix (1891-1869) und George Grosz (1893-1959). Mitte der 20er Jahre entstanden seine Hauptwerke im Stil der Neuen Sachlichkeit in den Gattungen wie Landschaft, Porträt und Stillleben. Auf der Ausstellung Neue Sachlichkeit" 1925 in Mannheim war er prominent vertreten. Noch in diesem Jahre wurde er zum Professor an die Karlsruher Akademie berufen und es entstand kurz darauf sein bedeutsamstes Werk, das Selbstbildnis vor der Litfaßsäule". 1927 Gründungsmitglied der Badischen Sezession", Ende der 20er Jahre Mitglied des Instituts für Handwerkswirtschaft in Karlsruhe und bis 1933 intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Kunst - Handwerk - Industrie. Seine künstlerischen Motive kreisten in dieser Zeit angelehnt an Picassos Klassische Periode und André Derain (1880-1954) um die Aktdarstellung, um die Frage der Figur im Raum. 1933 wurde er aus dem Lehramt entlassen und zahlreiche seiner Frühwerke als entartet" eingestuft. 1935 zog er sich nach Waldkirch zurück und beschränkte sich fortan fast ausschließlich auf Auftrags- und Ausstattungsarbeiten, darunter auch seit seiner Konversion sakrale Motive. Im Oktober 1945 wurde er von den Alliierten als Bürgermeister von Waldkirch eingesetzt und starb nur wenige Wochen später an Herzversagen. N° de ref. del artículo EN-076
Contactar al vendedor
Denunciar este artículo