Descripción
Bleistift, weiß gehöht, auf graugrünem Papier, rechts unten signiert, bezeichnet und datiert Preller fe. Roma, d. 2. Januar 1860", links unten bezeichnet Domenico Antonio Murgiotti di Picinescu.", unten mittig alter handschriftlicher Besitzvermerk mit zartem Bleistift Elise Sigismund. Weimar d. 6. Sept. 1881". 44,5:35 cm. Entlang des linken Randes leichte Papierverfärbung, wahrscheinlich ein Wasserrand. In Begleitung seiner Frau Marie, seines Sohnes Friedrich und der Freundin Olinda Bouterweck brach Preller am 25.09.1859 nach Italien auf. Als Standquartier in Rom wurde eine Wohnung bei dem Maler J.M. Wittmer (1802-1880) in der via delle quatro fontane später in der via Porta Pinciana bezogen, von dort aus erfolgten Reisen in die Umgebung von Olevano und nach Neapel (vgl. I. Weinrautner: Friedrich Preller d.Ä. (1804-1878). Leben und Werk, Münster, Diss., Univ. Bonn, 1996, S. 74). Hauptzweck dieser fast eineinhalbjährigen Italien-Reise war, Studien für seinen zweiten berühmten Zyklus der Odyssee-Wandbilder anzufertigen, ein Auftrag des Weimarer Großherzogs Karl Alexander. In seinen Tagebuchaufzeichnungen erwähnt Preller diesen Knaben wie folgt: Am Morgen des heutigen Tages hatten wir einen schönen Knaben gezeichnet, der so reizend ist, daß wir Alle in ihn verliebt sind. Wo träfe man bei uns auch eine so noble Erscheinung. Der Bengel ist zwölf Jahre alt, lieblich und liebenswürdig zum Entzücken und dabei geweckt und gescheit. Er ist aus den neapolitanischen Bergen, trägt sein schönes Kostüm, aber könnte auch jeden Augenblick einen Prinzen vorstellen, denn Alles an ihm trägt den Stempel seltener Noblesse." (zit. aus: O. Roquette: Friedrich Preller. Ein Lebensbild, Frankfurt a.M. 1883, S. 214 f.). Das auf der Zeichnung erwähnte Dorf Picinesco liegt im Bergzug Ciociaria, der sich von Frosinone Richtung Nordwest nach Latium hinzieht. Er gehörte zum Zeitpunkt der Entstehung der Zeichnung zum Königreich Neapel. Elise Sigismund (1860 Scheibe/Kreis Rudolstadt - Weimar 1938) gehört nicht in das nähere Umfeld von Preller. Wahrscheinlich ist sie verwandt mit Ernst Sigismund, der in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts Quellenmaterial zu den Dresdener Malern des 19. Jahrhunderts besaß und zahlreiche Beiträge zum Thieme/Becker lieferte. Wenig bekannt ist Prellers umfangreiches Schaffen als Porträtist. Bereits sein erstes eigenständiges Gemälde, der Eislauf auf dem Schwansee, erregte mit den lebensnahen Bildnissen seiner Freunde das Interesse der Betrachter. Aus seiner Studienzeit in Antwerpen sind einige Bildniszeichnungen seiner Kommilitonen überliefert, besonders aber in Italien war sein Talent gefragt. In den Museen in Weimar und Heidelberg sowie in Privatbesitz haben sich rund 230 Bildniszeichnungen erhalten. Bei der Mehrzahl der Porträts handelt es sich um spontan entstandene Gelegenheitsarbeiten für die Familie und Freunde Prellers. Da Zeichner und Modell einander bekannt waren, sind die Arbeiten in der Mehrzahl nicht bezeichnet und daher oft nicht zu identifizieren." (zit. aus: Weinrautner 1996, S. 97). Wir danken Prof. Dr. M. Lehmann, Konz-Könen, für seine Hilfe bei den Recherchen zu dieser Zeichnung (Brief vom 10.11.2010). Bereits im Alter von 10 Jahren begann Friedrich Preller, dessen Talent von seinen Eltern gefördert wurde, mit Studien an der Weimarer Zeichenschule. 1818 setzte er bei dessen Direktor, dem Maler und Kunstschriftsteller H. Meyer (1760-1832), einem engen Freund und Mitarbeiter Goethes, seine Malstudien fort. 1821 - er hatte sich Geld durch Kolorieren von Stichen für F.J.J. Bertuch (1747-1822) verdient - ging er nach Dresden. Hier begann er mit dem Kopieren von Altmeistergemälden aus der Dresdener Galerie. Erste Fahrten mit anderen Kunststudenten zum Studium der Natur in die nähere Umgebung Dresdens folgten. Durch Goethes Vermittlung - Preller war inzwischen dessen Schützling geworden - lernte er auch C.G. Carus (1789-1869) kennen, der ihn künstlerisch anleitete. Goethe selbst beauftragte Preller nac. N° de ref. del artículo 281-E
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