Descripción
Kupferstich 12.8 x 7.5 cm, Sujet 5.3 x 5 cm (wenig Plattenrand), Titel im Kopfsteg in 10-, Marientext recto u. verso in 6-Punkt Fraktur. Druck a. leichtem Bütten (Siebmuster). Blatt schwach gebräunt. Gesamthaft recht gutes Exemplar. - - Darstellung wenig akzentuiert u. strukturiert, die beiden Figuren nahezu schemenhaft und transparent, gewissermassen im Lichtschein : Theophilus kniet in Bitthaltung vor der schwebenden gekrönten Muttergottes Maria, rechts von ihm ist durch eine Türöffnung der schattenhafte Teufel (Satan) vor einer knienden und einer stehenden Person zu sehen - Für ein Andachtsbild ungewöhnlicher und seltener Bezug auf die Legende von Theophilus od. Theophilos 'Vicedominus', 'von Adana', od. 'der Büsser', in den Fusszeilen recto mit Aufruf und Empfehlung: 'Zuversicht zu der Mutter Gottes', bzw. 'Für alle verzweiflete Sünder' - Verso Legende : "Daß den scheinbaristen Zeugnussen, daß Maria wahrhafftig ein Mutter der Barmherzigkeit seye, ist die Bekehrung Theophilii. Dieser war zu Adana Kirchenprobst", verzichtete aber aus Demut auf ein höheres Amt und verlor dann auch das bisherige, was ihn so zur Verzweiflung brachte, "daß er bey einem Jüdischen Zauberer Rath gesucht, sich dem Teufel nach Gottes und seiner Mutter Verlaugnung verschriben". Von Reue geplagt, fastete und betete er 40 Tage lang, "biß sich die Himmelskönigin seiner erbarmet, ihme offentlich erschinen, [.] endtlich aber widerumb zu Gnaden auffgenommen [.]. [.] Allßbald glanzet sein Angesicht" (etc.; Fusszeile mit Verweis auf Lau ren ti us Surius, i.e. Lorenz Sur) - "Das Grundschema der Theophilus-Dichtung lässt sich leicht wiedergeben: Ein frommer, angesehener, demütiger Stellvertreter eines Bischofs verliert durch Unrecht seine Stellung, gewinnt aber unter Vermittlung eines Juden mit Hilfe Satans Amt und Ehre zurück, nachdem er dem christlichen Glauben schriftlich abgeschworen hat. Jedoch kann er später, von Reue überwältigt, mit Hilfe Marias der Gewalt des Teufels entrinnen und stirbt einen seligen Tod. [.] So einfach das Geschehen jedoch zuerst scheint, so vielfach verschieden nach Alter und Herkunft sind die Komponenten, die sich hier zu einem Ganzen zusammengefunden haben. Bis weit in vorchristliche Zeiten reichen die Wurzeln dieser Legende zurück." (etc.; S. Ringler, Theophilusdichtungen des Mittelalters. München 2012, online) - Zur Legende s. Jac. de Voragine, Legenda Aurea, Bd. 2, 1921, sp. 137 f.: "In Sicilien war um das Jahr des Herrn 537 ein Mann mit Namen Theophilus, der war eines Bischofs Vicedominus, als Fulbertus schreibt der Bischof von Chartres"; vgl. Ökumen. Heilligenlex. --- Karl und Nikolaus Benziger (1799-1873, bzw. 1808-1864) waren 1833 als Teilhaber in die 1792 gegründete väterliche Firma eingetreten, die sie unter dem Namen 'Gebr. Karl & Nikolaus Benziger' führten. 1856 kam eine Stahl- u. Kupferdruckerei dazu (HLS). - 1860 übernahmen die je 3 Söhne, als deren prominenteste Vertreter Josef Karl (1821-1890) als Sohn von Carl, und Nikolaus jun. (1830-1908; Ständerat; in der Firma bis 1886) gelten können. Sie dehnten das Geschäft "weiter aus, unter anderem durch die Integration weiterer Reproduktionsverfahren wie der Zinkografie (1863) und derXylografie (1866)." (ibid.). - "1883 nahm die Firma die Form einer Kommanditgesellschaft an, 1887 änderte sie den Namen in Benziger & Co. und 1897 wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt." (ibid.; vgl. teilw. etwas abweichend B. Lienhardt-Schnyder, Beitr. z. Gesch. der Benziger v. Einsiedeln und d. ersten Buchdruckerei im Dorfe, 1971, bes. p. 42 f.) - Demnach wäre der Name 'Gebr. C. & N. Benziger' bis 1887 verwendet worden. Nach 1887 und noch bis weit ins 20. Jahrhundert variierten die Verlagsangaben uneinheitlich. Allem Anschein nach ist die Bezeichnung 'Gebrüder' oder 'Gebr. C. & N. Benziger' für die relativ lange Zeit von ca. 1833 bis 1887 möglich. - Sprache: de. N° de ref. del artículo G032214
Contactar al vendedor
Denunciar este artículo