Gerechtigkeit Will Ich: Christliche Provokation Fuer Die Oekonomie- 12. Oekumenische Sommerakademie Kremsmuenster 2010: 23 (Linzer Philosophisch-Theologische Beitraege) - Tapa dura

Die dramatischen Ereignisse der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben nicht nur vielf ltige sozialpolitische Ersch tterungen ausgel st, sondern auch zu einem grunds tzlichen berdenken der ethischen Grundlagen des konomischen Gesamtgef ges gef hrt. Der Bestand des Wirtschafts- und Sozialsystems berhaupt schien durch die globale Verflochtenheit und die gravierenden nationalen Auswirkungen in Frage gestellt. Ein Zusammenbruch des Finanzmarktes wurde als ultimatives Bedrohungsszenario prognostiziert. Selbst wenn dieses Menetekel inzwischen verschwunden ist, bleiben doch fundamentale Fragen nach den Ursachen und Konsequenzen der Krise sowie vor allem nach der konkreten Verantwortung f r deren Folgen. Die christliche Soziallehre setzt einer sich formal als wertfrei gerierenden konomie die durchaus provokante Forderung nach ethischen Fundamentalnormen entgegen, die als kritische Maxime k nftigen wirtschaftlichen Handelns und politischer Orientierung gelten sollen. Dem zutiefst biblisch begr ndeten Ruf nach sozialer Gerechtigkeit ist auch in der Volks- und Betriebswirtschaft ebenso wie im globalen Marktsystem Rechnung zu tragen und er dient als notwendiges Korrektiv und bleibende Herausforderung f r konkrete Schritte der Umsetzung. Der Tagungsband der 12. kumenischen Sommerakademie Kremsm nster 2010 dokumentiert die wissenschaftlichen Vortr ge und Statements internationaler Referentinnen und Referenten mit unterschiedlichem konfessionellem und akademischem Hintergrund aus volks-, betriebs- und finanzwirtschaftlicher, sozialethischer, bibelwissenschaftlicher, systematischer und kirchlich-pastoraler Perspektive.

Severin J. Lederhilger ist Professor f r Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Privatuniversit t Linz, Generalvikar der Di zese Linz sowie Mitglied im Redaktionskomitee der kumenischen Sommerakademie.