Eine Erscheinung aus den Wäldern?: Jean Sibelius¿ zweite und vierte Symphonie ¿ Horizonte der Gattungstradition: 19 (Imaginatio Borealis. Bilder Des Nordens) - Tapa dura

Zwei biographische Daten haben das Bild von Jean Sibelius wesentlich gepr gt: Seine regionale Herkunft aus der nordischen Peripherie Europas und der Eintritt seines ffentlichen Wirkens in das kompositorische Geschehen der Krise der Musik um 1900. Im Zentrum der Untersuchung stehen jene zwei Symphonien, die als Paradigmen der verschiedenen Bilder von Sibelius in Deutschland gelten k nnen: Die zweite Symphonie op. 43 ist wohl bis heute die meistgespielte des Komponisten in Deutschland und wird f r die Bedeutung von Sibelius als Gr nder einer 'finnischen Musik' in Anspruch genommen. Die vierte Symphonie op. 63 war in Deutschland zun chst weniger popul r, weil sie nicht in dieses bereits vorgepr gte Bild von Sibelius passte. Sie wurde jedoch bereits fr h auch als zeitgem er Beitrag zu einer L sung der Krise der musikalischen Moderne beschrieben und gilt bis in heutige musikwissenschaftliche Betrachtungen als eines der 'modernsten' Werke von Sibelius. Diese Studie verfolgt die Frage, inwiefern beide so verschiedenen Werke auf gemeinsamen Prinzipien beruhen und jeweils als Beitr ge zur zeitgen ssischen Symphonik lesbar sind.

Die Autorin: Kathrin Kirsch, geborene Messerschmidt, studierte Musikwissenschaft, Englisch und Kunstgeschichte an der Universit t zu Kiel und schloss das Studium 2003 mit einer Arbeit ber Robert Schumanns Humoreske op. 20 ab. Von 2003 bis 2006 war sie DFG-Stipendiatin des Kieler Graduiertenkollegs Imaginatio borealis. Seit 2008 ist die Autorin Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universit t zu Kiel und bearbeitet ein Forschungsprojekt zum Korrekturprozess bei Johannes Brahms.