Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft, 1889, Vol. 5 (Classic Reprint) - Tapa blanda

Excerpt from Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft, 1889, Vol. 5

Constanz war damals im Vergleich zu heute eine sehr bedeutende Stadt. Am Ausgang des zwölften J ahrhunderts reichsfrei geworden, hatte sie sich besonders unter Einfluß der hier öfters abgehaltenen Reichstage und geistlichen Versammlungen zu großer Blüthe empor geschwmgen. Bereits im fünfzehnten J ahrhundert zählte sie 40000 Einwohner. Im zweiten J ahmehnt des sechszehnten J ahrhunderts wurde Constanz von Unruhen auf langere Zeit heimgesucht. Nach Unterdrückung eines Aufstandes, welcher 1511 entstanden weil der Rath der Stadt dem Schweizerbund sich anschließen wollte, während die Bürger dem Reiche treu blieben, rief die Einführung der Refor mation im J eine 1520 Mißhelligkeiten zwischen der Geistlichkeit und den Bürgern hervor, 1526 und 1527 verließ das gesamte Domkapitel die Stadt. Constanz trat nun dem schmalkaldischen Bunde bei und da es sich nach Auflösung desselben weigerte dns Interim (1548) anzunehmen, wurde es, jedoch vergebens, von den Kaiserlichen an gegrifl'en. Infolge dessen entzog der Kaiser Karl V. 1548 Constanz die Privilegien als Reichsstadt, erklärte es in die Acht und schenkte es 1549 seinem Bruder Ferdinand, wodurch es an Österreich kam.

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