Descripción
Mit gestoch. fig. Vign. und wenigen Textvignetten. 11 Bll., 416 S. Erstausgabe, von größter Seltenheit. - Christiane Mariane von Ziegler geb. Romanus (1695-1760) wurde in eine Familie geboren, die zu den angesehendsten in Leipzig gehörte. Ihr Vater war Bürgermeister, wurde aber wegen Beschuldigung eines Staatsverbrechens, zur Haft auf den Königstein gebracht, wo er nach 40jähriger Haft starb, ohne daß das Verfahren gegen ihn zu Ende geführt wurde. Die Familie büßte aber nicht an Ansehen ein und es gab Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens. Die Zieglerin war nur während ihrer Witwenschaft - sie war dreimal verheiratet - literarisch tätig. 1730 wurde sie als erste Frau in die "Deutsche Gesellschaft" in Leipzig aufgenommen und 1733 wurde ihr, wiederum als erster Frau der Lorbeerkranz als kaiserlich gekrönte Poetin der Universität Wittenberg erteilt. "Die Bedeutung, die "die Zieglerin", wie sie allgemein genannt wurde, im literarischen Leben ihrer Zeit gehabt hat, muß als sehr hoch eingeschätzt werden und steht im umgekehrten Verhältnis zu ihrem rasch verblassenden Nachruhm und ihren Bekanntheitsgrad heute. Wir wissen allenfalls noch, daß sie die Textdichterin einiger berühmt gebliebener Kantaten Bachs gewesen ist" (M. Heuser in "Deutsche Literatur von Frauen" Bd. 2 S, 295ff.) In einer Rede in der Deutschen Gesellschaft nimmt sie Stellung zu "Ob es dem Frauenzimmer erlaubt sey, sich nach Wissenschaften zu bestreben". Die Zieglerin behauptete die Ebenbürtigkeit der Frau in den Wissenschaften und Künsten, insbesondere als Schriftstellerinnen. Männer hätten Frauen diesen Weg aus Neid versperrt. - Text durchgehend gebräunt und stockfleckig, unbeschnittenes Exemplar. Interims-Kartonage d. Zt., etwas fleckig, Kapitäle gering bestoßen. N° de ref. del artículo 979
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