Descripción
8°. 2 Bll., 208 SS. Typographisch sorgfältiger Schriftsatz in Fraktur. OLn. mit farb. gepr. (R-) Titel und OU (dieser marginal leicht bestossen, wenig berieben und in den Kapitalen etwas beschabt, Rücken etwas gebräunt). Erste Ausgabe. Leichte Alters-, kaum eigentliche Gebrauchsspuren, Besitzervermerk in Kugelschreiber a. Vorsatz und in Blaustift im Fusssteg des Titels. Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar - - W/G 50 - Text digitalis. in Google Books - Meinrad Lienert "ist der geborene Fabulierer. [.] Spitteler anerkannte seine quellfrische Sprache, wenn er ihm auch riet, für die Erzählungen sich der Schriftsprache zu bedienen. Später rühmte der kritischste Kritiker, Lienert habe alle Erwartungen als Erzähler übertroffen. Jahr für Jahr legte er ein neues Werk vor, immer straffer konzipiert, immer schöner gerundet, immer besser in der Form, bis er im 'Doppelten Matthias und seinen Töchtern' und im 'König von Euland' sicher seine Höhe erreichte." (W. Kälin, in: Heimatschutz = Patrimoine, Band 60, 1965, H. 1, p. 30) - "Den 'König von Euland' (Euthal) nennt der Dichter selber einen Roman. Wenn in seinen früheren Werken immer wieder die helle Sonne aufgeht und alles kleine Leid überstrahlt, dann steigen hier würgende Schatten auf und entblößen Leid und Not und Sünde. Der alte Sonnenhaldenbauer [mit Namen 'Zachris Ruhstaller'] vom Euthal war einst Türhüter zu Paris bei der 'schönen Mediceerin Katharina [i.e. Caterina de' Medici, Catherine de Médicis], dem sie, in Gefahr von ihm geschützt, ihr Feuer in Augen und Herz gegossen, um ihn dann zu fesseln und heimzuschaffen. Nun wartet er als Narrenkönig mit Krone und vergoldetem Hirtenstab jahrzehntelang auf seine geliebte Königin, bis ihn am Feste der Himmelskönigin die Kunde des welschen Wallfahrers zu Tode trifft, die Fürstin ruhe schon lange in St. Denis und statt ihres Sohnes [Heinrich III. von Valois, König von 1574-1589] herrsche in Frankreich Heinrich von Novarra' [sic; Heinrich IV. von Navarra, seit 1589]. Die Romanerzählung ist voll größter Tragik und mit großem psychologischem Einfühlen geschrieben. Sie ist aber mehr. Heute ist man sich einig, daß Meinrad Lienert in der Schlüsselfigur die 'Tragik des einsamen Künstlermenschen' gestalten wollte." (W. Kälin, Gedenkblätter 1965, p. 32). - Zur zitierten Stelle s. p. 171; die absurd-tragische dramatische Komposition und teilweise ans Bizarre grenzenden Protagonisten könnten auch Friedrich Dürrenmatts Phantasie entsprungen sein. -- Meinrad Lienert (Einsiedeln 1865-1933 Küsnacht ZH), von Einsiedeln und ab 1920 von Zürich. Jurist, Publizist und Schriftsteller. Rechtsstudium in Heidelberg, Zürich und München. 1891-1896 Notar des Bezirksrats Einsiedeln, 1893-1897 Redaktor des 'Einsiedler Anzeigers'. 1899 übersiedelte Lienert nach Zürich, wo er zuerst 'Die Limmat' redigierte und ab 1900 als freier Schriftsteller lebte. 1923 kehrte er nach Einsiedeln zurück, ab 1929 lebte er in Küsnacht. Lienerts umfangreiches, heimatverbundenes, volkstümliches Werk in Hochdeutsch und Mundart umfasst Lyrik, Erzählungen und Romane. Generationen von Kindern kannten ihn als Erzähler der 'Schweizer Sagen und Heldengeschichten' (1914). Mit seiner Mundartlyrik im Volkston, wie im dreibändigen 'Schwäbelpfyffli' (1913-1920, Neuausgabe 1992), feierte er seine grössten Erfolge. Lienerts Gedichte wurden von rund 100 Komponisten vertont. Realistischer sind seine Romane [.]. 1919 Dr. phil. h.c. der Universität Zürich (HLS). - Sprache: de. N° de ref. del artículo Lt070525
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