Descripción
Interessanter Militaria-Brief von 1848 aus Dresden. Geschrieben von einem Mitglied im "technischen Compagnie" (zusammengesetzt aus Studenten der Technischen Hochschule in Dresden zur Unterstützung der Kommunalgarde); mit einer schönen Skizze der Kompanie). Über die Technische Kompanie in Dresden (Quelle: Reiner Pommerin: 175 Jahre TU Dresden: Geschichte der TU Dresden 1828-2003, Köln / Weimar / Wien 2003, S. 44): "Anfang Februar 1848 gründet Direktor Seebeck aus den Schülern der technischen Bildungsanstalt die Technische Kompanie. Die an die Schüler verteilten Gewehre sind allerdings teilweise, wie ein Schüler seinen Eltern mittheilt, 'gar nicht schießbar'. Doch werden die Schüler der technischen Bildungsanstalt, im Gegensatz zu den damaligen studentischen Einheiten der polytechnischen Schule in Hannover oder gar des Wiener Polytechnikums nicht auf Seiten der Revolutionäre aktiv." Geschrieben von Robert Schiller an seinen Bruder Max Schiller, Schüler an der kgl. Landesschule in Grimma. Beim Verfasser handelt es sich um Carl Robert Schiller (* 4. März 1825 in Zittau, gest. 7. April 1894 in Leipzig), später kgl. sächsischer Artillerie-Leutnant a.D. und seit 1855 Leiter des Hospitals St. Georg im Rosental in Leipzig, die vorher sein Vater Karl Benjamin Schiller (1796-1855) geleitet hat (seit 1851 Ehrenbürger von Leipzig). Sein Bruder war Johann Maximilian Schiller (* 4. Mai 1835 in Leipzig), gestorben am 11. September 1870 als Hauptmann im Königlich Sächsischen 5. Infanterie-Regiment Nr. 104 an den Folgen der Wunden, die er bei der Schlacht bei Sedan am 1. September 1870 erlitten hat. Am 22. Oktober 1866 hatte er in Plauen Fanny von der Gablenz geheiratet (* 4. Dezember 1846 in Bautzen, gest. 20. Mai 1915 in Dresden). Datiert Dresden, 5. Juni 1848. Auszüge: "Da ich mir nun recht gut denken kann, daß Du nicht immer lustigen Sinnes sein kannst, so will ich mich wenigstens bemühen Dich durch ein paar muntere Zeilen bestens zu belustigen. Die vollkommenste Gelegenheit hierzu bietet die technische Compagnie. Die Zeitereignisse haben die Vorsteher der Anstalt bewogen sich rühmlichst an Aufopferungen Anderer anzuschließen und Neugroschens u. Leben für's allgemeine Beste hinzugeben. Es wurde aus den Zöglingen der Anstalt ein Chor gebildet, welches sich freiwillig den Communalgarden anschloß. Wer über 17 Jahr alt und möglichst gut gebaut war, wurde unwiderruflich zu Attila's wilder Rotte ausgehoben. Auch ich war natürlich einer jener Unglücklichen, obgleich ich alle möglichen abhaltenden und abwehrenden Fineßen machte. Eine Woche wurde jeden Abend exerzirt, wie nerrsch, und als richtig Heu um u. Stroh um gelernt worden zeigten wir uns in vollendeter Schöne in Dresdens Gaßen und auf dem Exerzirplatze. Unsere Compagnie besteht im Ganzen aus 107 Mann und der bößen Zahl halber wurde auch noch ein Trommler engagirt. Diese ehrfurcht gebietende Maße ist in 4 Züge mit nöthigen Zugführern u. Rottemeistern getheilt worden. Ich werde mich bemühen Dir ein wohlgelunges (!) Bild von unserm Chor zu liefern ich werde uns vorbei defiliren lassen." Hier folgte die Skizze des Corps (Hauptmann und die vier Züge). "Die nähere Beschreibung dieses wohlgeordneten Ganzen ist Folgende: Du wirst es dem Hauptmann schon vom Munde ablesen, daß er eben kommandirt 'Linke Schulter vo.or! grad! aus! Schulterts Geweh.er'." Über den Befehlen eine gezeichnete Notenzeile. Dann humorvolle Beschreibung der Kompanie ("der erste Zug, zu welchem auch ich gehöre hat die größten Leute"). Am Ende über ein Abenteuer im Wald und Forsthaus. Signiert "Dein Dich innig liebender Bruder Robert Schiller." Umfang: 3 Textseiten und eine Adressseite (26,8 x 21,5 cm). Gelaufen als Vorphila-Brief; mit schönem Poststempel (DRESDEN 6. Jun. 48) und sehr gut erhaltenem Siegel. Zustand: Papier etwas fleckig und knittrig; ins. gut. N° de ref. del artículo FM 210912
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Detalles bibliográficos
Título: Brief DRESDEN 1848 Bericht Robert Schiller ...
Editorial: Dresden
Año de publicación: 1848
Encuadernación: Kein Einband
Condición: Gut bis sehr gut
Condición de la sobrecubierta: Ohne Schutzumschlag
Ejemplar firmado: Signatur des Verfassers
Edición: 1. Auflage