RECKE, ELISA VON DER, SCHRIFTSTELLERIN 1754 1833 (3 resultados)

"Während der "Franzosenzeit" an einen Herrn, der sie um Unterstützung gebeten hat. "Wir leben in einer traurigen Zeit; niemand ist seines Eigenthums sicher! niemand ist seiner Einkünfte Herr! - Auch Sie erfahren vielleicht das Drückende der Verhältniße unserer Lebensperiode. - Seit der Einnahme von Halle [Oktober 1806] bin ich von meinen Angehörigen, und meinen Einkünften abgeschnitten: ich kenne seitdem Geldverlegenheiten! Daher wage ich es Ew. Hochwohlgeboren, durch diese Kleinigkeit, zu zeigen, daß ich selbst drükende Erfahrungen gemacht habe. [?]" - Elisa von der Recke, geboren in Schönberg in Kurland, war seit 1781 von ihrem Mann Georg Peter Magnus von der Recke geschieden und führte seitdem ein unstetes Reiseleben. 1806 kehrte sie mit dem Schriftsteller und Lebensgefährten Christoph August Tiedge von ihrer gemeinsamen zweijährigen Italien-Reise nach Deutschland zurück. ? Etwas fleckig. ".

"Mütterlicher Brief voller Ratschläge an ihren "geliebten Pflegling" Joseph Anselm Feuerbach (Altphilologe u. klass. Archäologe; 1798-1851), ältester Sohn des Rechtsgelehrten und Vater des Malers. Er litt zeitlebens an Depressionen, die damals zunächst durch eine "Kur" im Dresdner Künstlerkreis um Elisa von der Recke erfolgreich bekämpft wurden, sodass er sein Studium in Heidelberg fortsetzen konnte. "[?] Mich ängstet bey meinen jungen Freunden nichts so sehr, als wenn ich sehe, daß sie keinen Ordnungsgeist haben; leichtsinnig mit Zeit und Geld umgehen: Denn die edelsten Anlagen gehen durch diese Gewohnheit zu Grunde, die eigentlich durch Geistesträgheit erzeugt wird. Dieser Feind unserer Innerenveredlung hatte sich Deiner bemächtiget, als Dein edler Vater Dich, Du trefflicher Jüngling, der Du noch an Leib und Seele krank warst, meiner und unsers Tiedges sorgender Liebe übergab. Wir hatten die Freude, Dich sozusagen neugeboren Deinem hocherfreuten Vater zuzuführen; aber mein Dich mütterlich liebendes Herz bemerkte auch in Löbichau noch, das Ordnungsgeist Dir noch fehle [?]" Es folgen Ermahnungen in "Rücksicht der Zeitwirtschaft" und eine Anleitung zum fleißigen Briefeschreiben. "Schreibe wie Du sprichst, Dein Ausdruck im sprechen ist gut. Sey mit Dir, wenn Du einen Brief schreiben willst, zuvor ins Klare, was Du zu sagen hast, und dann lasse Dein Herz kunstlos sprechen ." ? Etwas fleckig und an den Rändern unregelmäßig beschnitten. ".

4to. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse. An Heinrich Brockhaus (1804-1874) in Leipzig mit Bücherwünschen. "Meine geliebte Nichte [Dorothea], die Herzogin von Dino, geborene Prinzessin von Kurland, hat mir den Auftrag gegeben, Ew. Wohlgeboren zu bitten, ihr [ ] 14 Ex. der Biographie ihrer unvergeßlichen Mutter nach Paris zu senden. Sie werden die Güte haben, das Packet meinem edlen Freunde, dem würdigen Oberpostdirektor Hüttner, in meinem Namen, mit der Bitte zu übergeben, daß seine erprobte Freundschaft für mich, sich der sichren Uebermachung dieses Pakettes annehme. [ ] Die Rechnung für die 14 Exemplare, und für die Kosten des Transportes, senden Sie nach Berlin, an den Herrn Justietzrath Henneberg, dem geachteten Geschäfts-Manne der Herzogin von Dino [ ] Mit dem Befinden unsres vertrauten Freundes Hasse geht es täglich besser; nur ist der Theure noch sehr matt; nur wenige Stunden kann er des Tages außer seinem Bette zubringen [ ] Von Freund Tiedge habe ich den Auftrag, Sie zu bitten, ihm [.] noch 5 Ex. der Biographie meiner Schwester und 5 Ex. der Skitze meiner Biographie zu senden; von dieser wünscht er, daß Sie das Leben der anderen abtrennen mögen, welche in diesem Theile der Zeitgenossen stehen, um das Porto zu vermindern. [ ] Tiedge vereiniget seine Wünsche mit den meinigen für den glücklichen Fortgang Ihrer Buchhandlung." - Heinrich Brockhaus' Bruder Friedrich Arnold Brockhaus, der Begründer der Schriftenreihe "Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken" (1816 ff.) war wenige Monate vorher gestorben. Elisa von der Reckes Freund Tiedge hat in der Reihe sowohl die Biographie ihrer 1821 verstorbenen Schwester Dorothea, der letzten Herzogin von Kurland, als auch ihre eigene 1818 veröffentlicht. Erstere erschien auch separat 1823 bei Brockhaus. Friedrich Christian August Hasse (1773-1848), Professor der Moral und Geschichte an der kgl. sächs. Ritter- und Militärakademie in Dresden, übernahm 1829 die Redaktion der "Zeitgenossen". Etwas fleckig und angestaubt, Siegelausriss hinterlegt.