Descripción
Radierung in Braundruck, 1916, auf chamoisfarbenem festem Japan, mit Bleistift signiert W. Lehmbruck", eigenhändig betitelt und als 1. Zustand" bezeichnet. 11,8:15,7 cm. - Verso am Oberrand vom Ablösen einer alten Montierung entstandene dünne Stelle im Papier. Literatur: Petermann 5, I (von III). - Ganz ausgezeichneter, mit reichem Ton effektvoll ge-steigerter Druck mit breitem Rand. Als signierter Frühdruck von allergrößter Seltenheit! Lehmbruck besuchte von 1895-1899 die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, von 1901-1906 die dortige Akademie als Meisterschüler von Karl Janssen, 1905 folgte die 1. Italienreise und bereits 1907 errang der Bildhauer und Graphiker durch eine Ausstellung im Grand Palais in Paris internationale Aufmerksamkeit. Lehmbruck lebte von 1910-1914 in Paris, wo er Alexan-der Archipenko, Auguste Rodin, den Architekten Ludwig Mies van der Rohe und den Kunstkritiker Julius Meier-Graefe kennen lernte. Unterbrochen wurde das Leben in Paris 1912 von der 2. Reise nach Italien. Auch stellte er sich dem Sammler Karl Ernst Osthaus vor, der ihm 1912 die Ausstellung einiger Werke in seinem Folkwang Museum ermöglichte. Ferner wurden auch 1912 seine Werke in Ausstellungen in Berlin, Köln, München, Düsseldorf und 1913 in der Armory Show in New York gezeigt. Noch 1914 kam es in der Galerie Paul Le-vesque in Paris zur ersten großen Ausstellung, die ausschließlich seinen Werken gewidmet war. Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges kehrte Lehmbruck nach Deutschland zurück, doch mussten einige seiner Werke in Paris zurückbleiben, die im Verlauf des Krieges verloren gin-gen. Bis er eine Wohnung und Atelier in Berlin fand, die nicht weit entfernt von der Bronze-gießerei Noack lagen, lebte er vorübergehend in Köln. 1914-1917 weilte er in Berlin und ver-tiefte seine Beziehung zu dem Galeristen Paul Cassirer, der seit 1913 Verwalter von seinem graphischen Werk war. Lehmbruck war vom 15. Januar bis 15. April 1916 Kriegsmaler, wurde jedoch wegen einer Schwerhörigkeit vom Kriegsdienst freigestellt. Noch 1916 hatte er in der Kunsthalle Mannheim seine erste große Einzelausstellung in Deutschland. Seit Ende 1916 leb-te und arbeitete der Künstler in Zürich. Hier lernte er zahlreiche pazifistisch gesinnte Künstler und Literaten wie Ludwig Rubiner, Else Lasker-Schüler, Leonard Frank, Yvan Goll und Claire Studer kennen, von denen er viele portraitierte. Seit 1917 verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Schriftsteller Fritz von Unruh. Durch Albert Ehrenstein lernte er die Schauspielerin Elisabeth Bergner kennen, die Lehmbruck mehrfach portraitierte und in die er sich unglücklich verliebte. Lehmbruck stellte noch in Basel und Zürich aus und es entstanden in dieser Zeit zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken. Während der gesamten Kriegsjah-re schuf er Werke, die zu den Höhepunkten seines Schaffens zählen. Anfang 1919 war er we-gen eines Portraitauftrages wieder in Berlin. In dieser Zeit unterschrieb er den Aufruf An das Deutsche Volk und die Kulturwelt!" von Rudolf Steiner und wurde zum Mitglied der Preußi-schen Akademie der Künste ernannt. Der Künstler litt schon längere Zeit an Depressionen und hatte sich das Leben genommen. Er wurde am 25. März 1919 tot in seiner Wohnung aufge-funden. Wilhelm Lehmbruck war als Bildhauer, Grafiker und Medailleur bekannt und tätig. N° de ref. del artículo EN-118
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