Descripción
"Farbholzschnitt in Azurblau und Schwarz, 1917, auf elfenbeinfarbenem Bütten mit Wasserzeichen: Perfecta, mit weichem Bleistift signiert, mit Druckersignatur von Fritz Voigts und mit Blindstempel des Euphorion Verlages, Berlin. Darstellungsgröße ca. 29:34 cm, Blattgröße 46:58,5 cm. Provenienz: Sammlung Ernst Rathenau (1898-1986); Kunstantiquariat C.G. Boerner, Düsseldorf, Lagerliste 89, 1988, Nr. 25 (mit farbiger Abbildung des Holzschnitts auf dem Umschlag). Literatur: Schapire 195. Ganz vorzüglicher, unberührt frischer Handdruck!- Die bei Fritz Voigt in Berlin mit der Handpresse gedruckte Auflage von einhundert Exemplaren für den Hyperion Verlag in München ging 1922 in den Besitz des Euphorion Verlages in Berlin über (Schapire, S. 10), dessen Blindstempel unten links sichtbar ist. Der Stock ist nicht, wie bei Schapire (1924) angegeben, zerstört, sondern kam mit den anderen erhaltenen Stöcken als Schenkung Schmidt-Rottluffs 1975 in den Besitz des Brücke-Museums, Berlin…" (Boerner 25).- Schmidt-Rottluff hat (sich)… eigentlich nur elf Jahre, von 1909 bis 1919, ganz intensiv dem Holzschnitt gewidmet, eine kurze Zeitspanne im Vergleich zu der beherrschenden Rolle, die in unserer Vorstellung mit Recht der Holzschnitt in der Kunst Schmidt-Rottluffs spielt. Es ist die Kraft der Ausstrahlung, die diese ihm ureigenste Kunstform über die Zeit hinaus bewirkt hat." (L. Reidemeister, Der Holzstock als Kunstwerk. 1983).- Der Verleger Ernst Rathenau, Sohn des Architekten Georg Albert Rathenau und Neffe 2. Grades von Walther Rathenau, lieferte bedeutende Beiträge zur modernen Buchkunst und Kunstliteratur. Seit 1918 publizierte er gemeinsam mit Paul Westheim und Gustav Kiepenheuer die Zeitschrift "Die Schaffenden" und schuf damit ein umfassendes Panorama zeitgenössischer Druckgraphik.1920 trat er in den Euphorion Verlag ein, den er 1923 übernahm. Hier veröffentlichte er neben bibliophilen Drucken bis heutige gültige Werkverzeichnisse, etwa von Karl Schmidt-Rottluff und Oskar Kokoschka. 1938 emigrierte er nach New York und kehrte 1950 nach Europa zurück, um seine verlegerische und editorische Tätigkeit fortzusetzen." Schmidt-Rottluff begann 1905 ein Architekturstudium an der Technischen Universität in Dresden. Dort lernte er Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Erich Heckel (1883-1970) und Fritz Bleyl (1880-1966) kennen, mit denen er im selben Jahr die Künstlergemeinschaft "Die Brücke" gründet. 1906 erschien die erste gemeinsame Grafikmappe. Bis 1912 hielt sich Schmidt-Rottluff immer wieder für längere Zeit im Dangaster Moor bei Varel in Oldenburg auf, wo er zahlreiche Motive für seine Landschaftsgemälde fand. Mit seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahr 1911 wandte er sich verstärkt formalen Problemen zu und entwickelte eine zunehmend reduzierte, geometrische Formensprache. Der Ausbruch des Krieges unterbrach diese Entwicklung. Während seines Militärdienstes entstand ein Zyklus von religiösen Holzschnitten, in dem Schmidt-Rottluff die Schrecken des Krieges verarbeitet und der als sein grafisches Hauptwerk gilt. 1918 kehrte er nach Berlin zurück. Seinen Arbeitsrhythmus mit Malreisen im Sommer und der Atelierarbeit im Winter behielt er auch in den zwanziger Jahren bei. Aufenthalte in Pommern, am Lebasee, im Tessin und im Taunus, ferner in Rom als Studiengast der deutschen Akademie in der Villa Massimo (1930) inspirierten Schmidt-Rottluff zu seinen reifen Stillleben und Landschaften. 1937 wurde seine Kunst von den Nationalsozialisten als entartet" eingestuft, 1941 folgten das Malverbot und der Ausschluss aus dem Berufsverband. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Schmidt-Rottluff einen Lehrstuhl an der (West-) Berliner Hochschule für bildende Künste an. Sein Spätwerk schließt motivisch an die expressionistische Phase an. Er erhielt 1956 den Orden "Pour le Mérite", 1967 wurde das auf seine Initiative hin gegründete Brücke-Museum in Berlin eröffnet. Karl Schmidt-Rottluff gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus und als ein Klassiker. N° de ref. del artículo EN-059
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