['Theoremata'].
[Perini, de / von].
Librería: Franz Kühne Antiquariat und Kunsthandel, Affoltern am Albis, Suiza
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Kl.-8° (16.5 x 10.5). 16 unpag. Bll. in 2 sep. Lagen (Fadenheftung, ursprünglich Carnet mit Lagennummerierung; Büttenpapier, Wz. angeschnitten), hs. Text in eher zierlicher Lateinischer Kurrentschrift (Spitzfeder, braune od. schwarze Tinte, schulmässiger, etwas variierender Duktus). Leichtere Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar - - In lateinischer Sprache - Provenienz: ex Familienbibliothek Perini in S-chanf - Möglicherweise Teile eines Heftes erstellt nach Physik-Kursus (ev. Diktat) durch einen ca. 12-15-jährigen Studenten oder höheren Schüler in Reinschrift von unterschiedlicher Spontaneität - Fachunterricht auf dieser Stufe dürfte im 18.-19. Jahrhundert am Churer Colegium philosophicum im Nikolaischulhaus erteillt worden sein (vgl. F. Pieth, Bündnergeschichte, 1945, p. 241). Denkbar wären auch das Seminarium zu Haldenstein und das Philanthropinum von Marschlins (s. J. A. v. Sprecher, Kulturgeschichte der Drei Bünde im 18. Jh., bearb. v. Rud. Jenny, Chur 1951, bes. pp. 385 ff.). Besonders plausibel erscheint Haldenstein insofern, als 1761 durch "Vermittlung und zum Teil aus eigenem Vermögen Paul v. Perinis" die nötigen Gelder zuflossen. Aus "Bünden, der Schweiz, aus Holland und Frankreich langten [.] neue Zöglinge an" (p. 391). - Bl. 1 r. u. Bl. 9 r. sind in der Fusszeile nummeriert '2' bzw. '3'. Der alle 32 Seiten umfassende Text beginnt mit: "Est vel : Imediata: quô ignis calefacit äerem / Mediata: ut quâ ignis calefacit aqua in olle". Es folgen 4 diesbezügliche Lehrsätze ('Theoremata'), und danach werden in absteigender Ordnung die Grundlagen des naturwissenschaftlichen Systems entwickelt: von De motu locali (Theoremata 1 dazu: "Nullum corpus potest locum novum occupare nisi prius deserat veterem"), De quiete physica, De parte speciali, De mundo, De coelo und De plantis [sic!, i.e. 'Planeta'], bis zu De elementis ("Elementum est corpus simplex ex quo corporas reliqua miscentur, et in quo resolvuntur") mit De igne / De aere / De aqua / De terra. Dem jeweiligen Titel mit allfälliger Definition oder Spezifikation folgen die entsprechenden Theoremata. Der Text endigt mit dem Titel 'De terra impura' und den in 4 Punkten gehaltenen zugehörigen Lehrsätzen. -- Die Engadiner Familie von oder de Perini von Samedan, S-chanf und Zuoz gehörte zu den führenden Geschlechtern; sie stellte seit dem 16. Jahrhundert etliche Politiker und Offiziere (bes. in holländ. Diensten), aber auch Geistliche und Juristen (vgl. HBLS, bes. Suppl.-Bd. u. HLS). Durch Heirat bestanden verwandtschaftliche Beziehungen u.a. zu den Sprecher von Bernegg; mehrere Perini waren auch Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeinde (HLS). Welcher Vertreter der Familie als Urheber der Handschrift in Frage kommt, ist nicht verbindlich zu klären. Es könnte sich ev. um Johann Heinrich von Perini (1735-1803) handeln: Sohn des Padruot, und der Angelina von Planta (Wildenberg), Äufner und letzter Benutzer der Gelehrtenbibliothek Perini in Chapella und S-chanf, einer der bedeutendsten Juristen seiner Zeit (s. HLS; vgl. LIR). In Frage käme nach einer aus ident. Quelle (Provenienz) vorliegenden Namenliste allerdings eine ganze Reihe, insbesondere männliche Nachkommen des Paulus (1719-1774), von Georgius (1748-1781) und Peter (1749-1805), über Balthasar (1751-1833), Paulus (II.; 1753-1815) und Conradin (1755-1816), bis Salomon (1756-1841) und Andreas (1759-1838). Tochter Eva (1758-1843) fällt wohl ausser Betracht. (Vgl. auch StAr GR, A Sp III 12/b, Familienarchiv Perini, S-chanf, erworben 1995). - Sprache: la. N° de ref. del artículo CHGR80762
Detalles bibliográficos
Título: ['Theoremata'].
Editorial: Um 1760/1780 -
Año de publicación: 1760
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