Descripción
(Kupferstich-) Radierung a. leichtem Bütten (Siebmuster), 15.1 x 9.5 cm (Sujet/Rahmen 11.6 x 6.6 cm), u. lks. bez. 'C.P.S.C. Maj.', u.r. 'Mart. Engelbrecht exc. A.V.' Wenig Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft gutes Exemplar in kräftigem Abzug. - - 'Monogramm' als (Druck-) Privileg: 'Cum Privilegio Sacrae Caesareae Majestatis' - Digitalis. in Biblioteca Nacional Digital de Portugal - Über dem oberen Bildrand Numerierung '20' - Turbulente Szene mit dem hl. Benedikt von Nursia, Abt, Patriarch der abendländischen Mönche und Stifter des Benediktinerordens, mit grösserem Strahlenkranz (Heiligenschein, Gloriole, Aureole), in Ordenshabit, einem von zwei kräftigen Männern nur mühsam gehaltenen, sich heftig sträubenden Priester einen kleinen, drachenartigen Dämon austreibend. Im Hintergrund angedeutet eine weitere wundertätige Szene - Kräftiger, wohl sehr früher Abzug, mit noch sichtbaren Linierungen in der untersten Titel- u. der Fusszeile, bzw. mit feinsten Wischspuren im rechten weissen Rand -- In der Legende des hl. Benedikt selten zu lokalisierender Exorzismus, hier an einem ev. 'Weltpriester' - Gregorius Magnus beschreibt in Kap. 30 seiner Vita S.P.N. Benedicti die Befreiung eines Mönchs von einem Dämon: 'De Monacho a daemone liberato': "Malignus vero spiritus unum seniorem Monachum invenit aquam haurientem: in quem statim ingressus est, eumque in terram projecit, & vehementissime vexavit. Quem cum vir Dei ab orationes rediens, tam crudeliter vexati conspiceret, ei solummodo alapam dedit, & malignum ab eo spiritum protinus excuisset, ita ut ad eum redute ulterius non auderet." (Köln, Crithius 1663, p. 75) - P. K. Brandes OSB berichtet: "Sehr häufig sind die Beispiele, daß teuflische Umstrickungen und Besessenheit durch den Heilligen geheilt wird. [.]So ward auch ein Cleriker von Aquin arg vom Teufel geplagt. [.] Endlich ward er auch zu Benedikt geführt. Dieser [.] trieb alsbald den bösen Feind aus dem armen Menschen aus." (Leben, Einsiedeln 1858, p. 305 f.; nicht bei Jac. de Voragine, Legenda Aurea, Bd. 1, Jena 1917, sp. 307-319, und nicht in dem Deckengemälde von Matthäus Günther in der Pfarrkirche von Amorbach (Kr. Miltenberg, ehem. Abteikirche Sankt Maria, Langhaus, Mittelschiff) - Bildliche Darstellungen finden sich ebenfalls nur selten, so z.B. in einem Fresko von Spinello Aretino (Spinello di Luca Spinelli; Florenz, S. Miniato al Monte, Sakristei, nach 1387). Eine gewisse Ähnlichkeit zumindest von der Dramatik, aber auch von der Komposition her, zeigt eine grössere Radierung aus der 1. Hälfte des 17. Jhs. von Simone Cantarini, gen. il Pesarese (1612-1648), nach einem verlorenen Fresko von Ludovico Carracci in S. Michele in Bosco in Bologna (Abb. in: Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Ref. Inv. Nr. 2151) -- Vergleichbare Sujets gibt es in den online zugänglichen Sammlungen von Arbeiten Martin Engelbrechts (Augsburg 1684-1756 ibid.) nur vereinzelt: so z.B. ein Fidelis von Sigmaringen ('C.Pr.S.C.M.', Nr. 213), sowie einen heiligen Ordensmann der Praemonstratenser, Hermann [-Joseph von Steinfeld, O.Praem.] mit Nr. 249, der Signatur 'Mart. Engelbr. sc. et exc. AV', und der Bezeichnung 'Cum Priv. S.M.', die damit das 'quasi-Monogramm' erklärt : Cum Privilegio Sacrae Caesareae Majestatis, "with the privilege of the Holy Imperial Majesty or Holy Roman Empire." (princeton edu/ graphicarts printmakers abbreviations, online; nicht in A. Cappelli, Lex. Abbreviaturarum, 2. Aufl. 1928) - Graphic Arts erklärt zum dort präsentierten Engelbrecht-Blatt 'Geographus / Der Erdbeschreiber' von ca. 1721 an: "This privilege is not only the authorization to publish, but the imperial printing privilege gave copyright protection to the publisher for a time. [.] Engelbrecht was both an artist and the owner of a large print publishing house in Augsburg, and many prints are wrongly attributed to him for this reason. Although no artist is identified on the print, it could have been engraved by Johann Georg Ringlin, who worked closely with the E. N° de ref. del artículo G032204
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